08.05.2024 11:35 Uhr

So knapp war Nagelsmanns Entscheidung gegen den FC Bayern

Julian Nagelsmann (l.) war Thema beim FC Bayern
Julian Nagelsmann (l.) war Thema beim FC Bayern

Bleibt Julian Nagelsmann Nationaltrainer über die EM 2024 hinaus oder kehrt er zurück zum FC Bayern? Diese Frage beschäftigte vor Kurzem ganz Fußball-Deutschland. Er entschied sich für den DFB. Sportdirektor Rudi Völler deckt auf, wie knapp die Entscheidung am Ende ausfiel.

Der FC Bayern buhlte um die Rückkehr ihres in der Vorsaison geschassten Trainers Julian Nagelsmann. Der sagte nach längerem Überlegen doch ab und will lieber das DFB-Team nach der Euro 2024 im eigenen Land auch zur WM 2026 führen.

Beim DFB rund um Sportdirektor Rudi Völler nahm man diese Meldung mit Freude auf. Gerade auch deshalb, weil die Zweifel an einer Verlängerung groß waren: "Ich habe es schon auch manchmal für möglich gehalten, dass er schwach werden könnte", sagte der 64-Jährige dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Völler stellte klar: "Vor vier, fünf Wochen standen die Chancen 50/50, ob er bleibt". Das lag daran, dass sich der aktuelle DFB-Trainer nicht nur zwischen München und der Nationalelf entscheiden musste.

Nicht nur der FC Bayern an Julian Nagelsmann interessiert

"Es waren ja nicht nur die Bayern an ihm interessiert", betonte Völler. Deshalb sei es für Nagelsmann "eine schwierige Entscheidung" gewesen.

"Ich bin immer drangeblieben, wollte ihn aber auch nicht nerven", fasste Völler die Zeit der Entscheidungsfindung zusammen: "Jetzt wird die Heim-EM für Julian als Bundestrainer etwas ganz Besonderes. Doch auch die Weltmeisterschaft in zwei Jahren wird für ihn mit Sicherheit ein fantastisches Erlebnis, eine riesige Herausforderung."

Völler, vor rund 20 Jahren selbst Nationalcoach, ist voll des Lobes für Nagelsmann: Dieser sei "nicht nur ein hervorragender Trainer, er ist auch sehr detailliert in seinen Gedanken, wie er unsere Mannschaft verbessern will. Die Konstellation passt einfach."

Vom EM-Titel will man beim DFB aber aktuell nichts wissen. Topfavorit sei Frankreich. "Sie haben den mit Abstand besten Kader. Wenn man sich da die Bank anguckt, wird einem schwindlig. Wir versuchen uns mit den anderen fünf, sechs Top-Nationen dahinter einzureihen", schätzte Völler die Lage vor der Euro 2024 ein.