An Borussia Dortmunds Finaleinzug in der Champions League hatte Nico Schlotterbeck mit starken Leistungen einen maßgeblichen Anteil. Ein Experten-Duo sieht den BVB-Verteidiger dennoch kritisch und damit auch eine mögliche EM-Nominierung.

"Nico Schlotterback gehört mit Sicherheit zu den größten Innenverteidiger-Talenten, die wir in Deutschland haben. Aber man muss sich seine letzten internationalen Spiele anschauen, auch Spiele beim BVB. In jedem Spiel ist er für ein Foulspiel, einen Elfmeter oder ein Gegentor gut", unkte der frühere Bundesliga-Trainer Peter Neururer bei "Sport1".

Im Passspiel und beim Offensivkopfball habe sich Schlotterbeck verbessert, "aber ein Innenverteidiger sollte in erste Linie verteidigen", betonte der 69-Jährige. "Genau das haben früher die deutschen Innenverteidiger gemacht, die weltklasse waren."

Eine hohe Fehlerquote sei in Schlotterbecks jungem Alter "völlig normal", sagte Neururer. "Aber punktuell auf ein Turnier bezogen, würde ich einen solchen Spieler nicht mitnehmen." Schlotterbeck sei "noch weit davon entfernt, eine internationale Größe zu sein" - im Gegensatz zu beispielsweise seinem BVB-Teamkollegen Mats Hummels.

Dem 24-Jährige fehlt laut Neururer schlicht (noch) die Konstanz. "Das ist aber auch normal in dem Alter", so der erfahrene Fußballlehrer.

BVB: Nico Schlotterbeck hofft auf EM-Ticket

Auch Ex-Profi Stefan Schnoor bezeichnete Schlotterbeck als "Riesentalent", erklärte aber auch: "Er ist zu inkonstant, macht zu viele leichte Fehler im Spielaufbau. Wenn er das abstellt, dann wird er einen Weg wie Mats Hummels oder andere große deutsche Abwehrspieler einschlagen."

Schlotterbeck war von Bundestrainer Julian Nagelsmann zuletzt nicht mehr in die Nationalmannschaft berufen worden. "Ich hoffe, dass er es irgendwann einmal macht, am liebsten im Sommer. Aber es ist nun mal so, wie es ist. Ich versuche, mit Leistung zu überzeugen", sagte der BVB-Profi zuletzt bei "Sky". Der deutsche EM-Kader wird am 16. Mai verkündet.