08.05.2024 14:25 Uhr

Experte verrät: Darum poltert Hoeneß bei Bayern weiter rum

Hat beim FC Bayern weiterhin viel Macht: Uli Hoeneß
Hat beim FC Bayern weiterhin viel Macht: Uli Hoeneß

Vor dem Halbfinal-Rückspiel in der Champions League gegen Real Madrid bündelt der FC Bayern seine Kräfte, um den Traum vom Endspiel in Wembley wahr werden zu lassen. Der frühere Münchner Jürgen Kohler sieht den deutschen Rekordmeister allerdings nicht in bester Verfassung.

"Die Bayern sind eine Mannschaft, die punktuell in einem Spiel Akzente setzen können. Sie kennen die Mechanismen. Aber wenn man die letzten zwei, drei Jahre verfolgt, dann sind sie nicht mehr so stabil, wie früher, als sie noch die Meisterschaft dominiert haben", betonte der 58-Jährige im Interview mit der "tz".

Ständig an der Spitze gestanden zu haben, ohne einen echten Konkurrenten fürchten zu müssen, habe "etwas mit den Spielern und dem Verein" gemacht, mutmaßte Kohler.

Mittlerweile befinde sich der FC Bayern "schon seit zwei, drei Jahren im Umbruch", bis heute mangele es an der "optimalen Formation" für eine neue Erfolgsära.

In der sportlichen Führung gab es zuletzt regelmäßig Wechsel. Oliver Kahn und Hasan Salihamidzic sind Geschichte, Christoph Freund und Max Eberl neu dabei. Auch auf dem Trainerstuhl war die Fluktuation groß.

"Ich glaube, dass das in den letzten Jahren ein paar Dinge nicht optimal gelaufen sind", bilanzierte Kohler.

FC Bayern: Kohler zeigt Verständnis für Hoeneß

Rund um die Säbener Straße wird derzeit darüber diskutiert, ob Bayern-Patron Uli Hoeneß mit seiner nach wie vor enormen Machtfülle ein Problem darstellt.

"Ich glaube, dass er sich gerne zurückziehen möchte, aber dass er noch nicht den Moment dafür gekommen sieht", warf Kohler ein. Hoeneß sei "Bayern durch und durch", der Verein "sein ganz großes Lebenswerk".

Dementsprechend schaue der 72-Jährige immer noch "ein bisschen extremer hin", wenn wichtige Entscheidungen getroffen werden müssen. "Das muss man ihm auch zugestehen", forderte Kohler.

Der Weltmeister von 1990 ist überzeugt, dass Hoeneß in nicht allzu ferner Zukunft aus dem Rampenlicht verschwinden wird: "Wenn er das Gefühl hat, dass alles geregelt ist, wird er auch loslassen können."